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22.05.2024 – Sexuell übertragbare Infektionen (STI) nehmen auch bei Menschen über 50 Jahren derzeit zu. Gründe dafür sind unter anderem Online-Dating-Plattformen und Potenzmittel, die zu mehr sexueller Aktivität (ver)führen, oft ohne auf den Schutz durch Kondome zu achten. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und die Deutsche STI Gesellschaft (DSTIG) rufen daher zu einem Umdenken in der Sexualaufklärung auf – speziell eben für ältere Männer und Frauen. Prof. Dr. med. Norbert Brockmeyer, Präsident der DSTIG, weist darauf hin, dass sexuelle Aktivität im Alter noch immer vielfach ein Tabuthema sei, was zu steigenden Infektionszahlen beitrage. Studien aus den USA und Großbritannien zeigten nämlich, dass sich die Zahl der STI bei Älteren in den vergangenen Jahren verdoppelt hat. Auch in Deutschland verzeichnete das Robert Koch-Institut zuletzt einen starken Anstieg z. B. bei Syphilis-Neuinfektionen.

Ein weiteres Problem, das aber sehr eng mit der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten zusammenhänge, sei die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen, erklärt Brockmeyer weiter. Dies erschwere u. a. die Behandlung von Infektionen wie Gonorrhö teils erheblich. Interessant sei zudem: Ältere Menschen sind sexuell oft aktiver, als landläufig vermutet werde. Studien zeigten etwa, dass fast ein Drittel der 60- bis 80-Jährigen heute sexuell aktiver sei als der Durchschnitt der 20- bis 30-Jährigen. Besonders die Verfügbarkeit von Potenzmitteln und der Wegfall der Sorge vor ungewollter Schwangerschaft im Alter seien hierbei wohl entscheidende Faktoren. Tipp der DGMG: Für Ärztinnen und Ärzte in der Männergesundheit bedeuten solche Erkenntnisse, dass sie aktiv auch mit älteren Patienten über den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen sprechen sollten.

Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und Deutsche STI Gesellschaft (DSTIG)
Bildnachweis: Shutterstock #2209210977