30.10.2023 –Eine aktuelle Untersuchung an über 46.000 Männern wirft Fragen zur Prostatakrebsfrüherkennung mittels Tastuntersuchung auf. Die Forschenden untersuchten die diagnostische Genauigkeit der sogenannten digital-rektalen Untersuchung (DRU) – auch bekannt als „große Hafenrundfahrt“ – bei Männern im Alter von 45 Jahren. Das Ergebnis: Die DRU hat sich als nur wenig effektiv erwiesen, insbesondere bei jüngeren Männern.
Im Detail: Bei Männern, die nur die DRU erhielten, wurde in sehr wenigen Fällen Prostatakrebs diagnostiziert. Im Vergleich zur PSA-Messung waren die Erfolgsquoten der Tastuntersuchung ebenfalls deutlich niedriger. Das Fazit der Forscher: Die DRU sollte Männern im Alter von 45 Jahren nicht als alleiniger Screeningtest auf Prostatakrebs angeboten werden.
Tipp der DGMG: Wird hingegen in jungen Jahren ein Start-PSA-Wert erhoben, so ist es dem Männerarzt/der Männerärztin besser möglich, in späteren Vorsorgeuntersuchungen daraus einen PSA-Wert-Verlauf zu erstellen. Damit lässt sich auch ein mögliches Krebsrisiko besser beurteilen oder es lassen sich gegebenenfalls weitere Untersuchungen planen.
Mehr Informationen zur Prostatakrebs-Früherkennung finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit: https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/urologie-andrologie/prostatakarzinom-frueh-erkannt-gut-zu-behandeln
Quelle: SpringerMedizin, Diagnostik in der Onkologie vom 27.10.2023
Bildnachweis: Shutterstock #2082156880