
18.12.2025 – Jetzt aber keine Angst, die neuen Daten hierzu stammen erst einmal nur aus einer Studie mit Daten aus Zoos weltweit. Dort zeigte sich, dass männliche Säugetiere im Schnitt länger leben, wenn ihre Fortpflanzung dauerhaft unterbunden ist – vor allem eben durch Kastration. Der Grund scheint weniger das „Kinderkriegen“ selbst zu sein, sondern vielmehr das Hormon Testosteron. Dieses beeinflusst nicht nur Sexualtrieb und Muskelaufbau, sondern ebenso Risikoverhalten und Aggression. Kastrierte Männchen sterben seltener durch Kämpfe oder gefährliche Situationen und erreichten dadurch im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung.
Spannend ist, dass bei Männchen die reine Samenunterbindung (Vasektomie) nicht ausreicht. Der lebensverlängernde Effekt tritt nur auf, wenn der Testosteronspiegel dauerhaft sinkt. Historische Daten beim Menschen, etwa von Eunuchen, deuten ebenfalls auf ein längeres Leben hin, sind aber mit Vorsicht zu bewerten.
Heißt das, Männer sollten ihre Hormone nun „abschalten“? Natürlich nicht. Die Forschenden betonen, dass beim Menschen weitere Faktoren wie Medizin, Ernährung und Lebensstil eine viel größere Rolle für die Lebenserwartung spielen.
Die Studie zeigt deshalb vor allem eines: wie stark Hormone unser Verhalten, unsere Gesundheit und möglicherweise auch das Altern selbst beeinflussen können.
Quelle: Garratt M et al., Nature 2025. https://doi.org/10.1038/s41586-025-09836-9
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