
28.06.2021 – Mehr als 75% aller Mund-Rachen- und Peniskarzinome werden wohl von kleinen Viren verursacht, den sogenannten humanen Papillomviren (HPV), so aktuelle Daten auf dem diesjährigen ASCO-Kongress.
Insbesondere Männer leiden dabei unter den HPV-verursachten Hals-Rachen-Tumoren.
Zwischen 2001 und 2017 nahm zudem die Inzidenz der Peniskarzinome allein in den USA um 2,71% pro Jahr zu. Auch HPV-assoziierte Anal- und Rektumkarzinome stiegen um jährlich 0,77%.
Bei den Frauen wird die Häufigkeit des Analkarzinoms sehr wahrscheinlich bereits in 5 Jahren die Zahl der Fälle mit Gebärmutterhalskrebs übersteigen. Der Gebärmutterhalskrebs war der bisher häufigste HPV-bedingte Tumor der Frau. Und genau dagegen wurden die heute verfügbaren HPV-Schutzimpfungen ursprünglich entwickelt.
Mittlerweile wissen wir, dass auch Jungen und Männer HPV-abhängig an Krebs erkranken können, in der Mehrzahl an Hals-Rachen-Tumoren, am Peniskarzinom oder am Analkrebs. Deshalb haben Männerärztinnen und Männerärzte die Jungen und jungen Männer im Blick und sprechen mit ihnen über die Möglichkeit einer HPV-Impfung. Diese kann Jungen ab dem 9. Lebensjahr gegeben werden und schützt dann –sofern vor dem ersten Sexualkontakt verabreicht – zuverlässig vor einer Ansteckung mit bis zu neun krebserregenden bzw. warzenbildenden HP-Viren.”
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