24.02.2020 – Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, nach Prostata- und Lungenkrebs Männer sogar die dritthäufigste Erkrankung. Meistens ist dann der Dickdarm betroffen, eine Erkrankung im Dünndarm ist äußerst selten. Die Erkrankung tritt oft erst in einem fortgeschrittenen Alter auf, Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. Bei unter 50-Jährigen ist Darmkrebs aber eher unwahrscheinlich, außer es gibt bereits in der Familie Vorerkrankungen.
Wie erkenne ich Darmkrebs?
Darmkrebs entsteht überwiegend aus Wucherungen (Darmpolypen), die sich in der Schleimhaut bilden. Bis sich jedoch aus einem Polypen etwas Bösartiges entwickelt dauert es viele Jahre. Diese Wucherungen können jedoch im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt werden.
Beschwerden hat man bei Beginn der Erkrankung kaum, dadurch bleibt sie auch zunächst unbemerkt. Sollten sich die Stuhlgewohnheiten ändern oder es treten vermehrt Schmerzen im Bauchraum auf, sollten diese Symptome schnellstmöglich abgeklärt werden. Sie können natürlich viele andere Ursachen haben, wie beispielsweise vergrößerte Hämorrhoiden oder eine entzündliche Darmerkrankung.
Kann ich der Erkrankung vorbeugen?
Darmkrebs entsteht, wenn sich die Zellen in der Darmschleimhaut lösen, sich vermehren und in umliegendes Gewebe hineinwachsen. Solche Zellveränderungen haben verschiedene Ursachen, oft entstehen sie allerdings eher rein zufällig. Das Abwehrsystem unseres Körpers sollte diese veränderten Zellen eigentlich beseitigen, dies gelingt aber nicht immer. Im zunehmenden Alter häufen sich diese Fehler, denn der körpereigene Abwehrmechanismus wird schwächer. Die meisten Krebsarten treten deshalb auch bei älteren Menschen auf.
Eine wirkliche Ursache für Darmkrebs lässt sich bei den meisten Männern nicht bestimmen. Bei ca. 5 von 100 Erkrankten liegt jedoch eine erblich bedingte Form von Darmkrebs vor. Die „familiäre adenomatöse Polyposis“ oder das „hereditäre nicht polypöse kolorektale Karzinomsyndrom“ sind Formen, die meist auch schon in jungen Jahren auftreten können.
Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?
In Deutschland können Männer zwei verschiedene Untersuchungen durch ihre Krankenkasse in Anspruch nehmen. Leider nehmen dies jedoch nur etwa 12 % aller Männer wirklich war.
Einmal gibt es die Möglichkeit des Stuhltest, bei dem auf nicht sichtbare Blutspuren untersucht wird. Gesetzlich versicherte haben ab dem 50. Lebensjahr einen Anspruch auf eine kostenlose Untersuchung. Eine Darmspiegelung wird für Männer von der Krankenkasse ebenfalls ab dem 50. Lebensjahr bezahlt. Bei der endoskopischen Untersuchung können vorhandene Polypen direkt mit entfernt werden.
Diese Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung richten sich vor allem an Menschen zwischen 50 und 75 Jahren ohne besonderes Darmkrebsrisiko. Grundsätzlich gilt aber: Wer Beschwerden hat, sollte dies immer abklären lassen – ganz egal, wann die letzte Früherkennungsuntersuchung vorgenommen wurde.
Tipps für den Alltag
Bei einer Erkrankung ist eine vernünftige Ernährung eine Grundvoraussetzung zum Erhalt aller Lebensvorgänge. „Vernünftig“ bedeutet „bedarfsangepasst“ – also angepasst an die individuellen Energie- und Nährstoffbedürfnisse. Eine der wichtigsten Aufgaben der Ernährung besteht darin, dem Körper ausreichend Energie zu liefern. Nur so sind sämtliche körperlichen Funktionen möglich. Hierfür stehen vorrangig die Nährstoffgruppen der Kohlenhydrate und Fette zur Verfügung. Ein weiterer großer Funktionsbereich sind der Aufbau und der Erhalt von Körpersubstanz (z. B. der Muskulatur), Enzymen und Hormonen. Hier spielen die Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe eine entscheidende Rolle. Richtige Ernährung und körperliche Aktivität hilft dabei, den Darm in Schwung zu halten, und könnte so eine Erkrankung positiv beeinflussen. Zusätzlich sollte der Bewegungsapparat in Schwung gebracht werden. Hier sind besonders leichte Gymnastikübungen, Steppen, Walking, Fahrradfahren und längere Spaziergänge angebracht. Achtung: Mitten in einer medizinischen Behandlung, sollte sicherheitshalber mit dem Arzt und gegebenenfalls mit einem Physiotherapeuten ein langsamerer Bewegungsaufbau geplant werden.
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